Die sieben Bewusstseinstufen der Inka-Tradition

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie sich unsere Psyche und unser Bewusstsein entwickelt? Die Inkas hatten bereits vor mehr als 800 Jahren eine Antwort darauf gefunden. Die sieben Bewusstseinsstufen der Inka-Tradition offenbaren ein tiefes Verständnis von Entwicklungsphasen und vermitteln uns ein ganz klares und verständliches Konzept. 

Dieses Konzept kann man meiner Meinung nach sowohl individuell als auch kollektiv anwenden. Zum einen, um persönliche Entwicklungsschritte zu erkennen um sich dadurch selbst zu verorten. Zum anderen auch, um kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen zu beschreiben.

Ich möchte heute die Entwicklungen bis zur vierten Stufe etwas genauer erforschen und habe in diesem Artikel sowohl die persönliche Entwicklung als auch die kulturelle Entwicklung unter die Lupe genommen:

Die sieben Bewusstseinstufen der Inka-Tradition – Stufe 0 Persönliche Entwicklung – Stufe „0“

Zu Beginn der Entwicklung, bevor man die erste Stufe erklimmt, ist man erst einmal auf dem Boden, der Erdoberfläche. Der Mensch kommt als Baby zur Welt, wird unter den wachsamen Augen der Eltern zum Kleinkind, dessen Welt aus der Wohnung, dem Haus, dem Spielplatz und vielleicht auch einem Garten besteht – das ist seine Welt – darüber hinaus kommt es nicht. Es ist noch ein kleiner Bewegungsradius, in dem es wunderschöne Dinge zu entdecken gibt, aber auch Gefahren, die auf einen lauern. Doch Mama und Papa räumen Messer, Gabel, Schere, Licht weg. Man muss sich um nichts sorgen und fühlt sich geborgen in dieser kleinen Welt.

Wenn man auf Stufe „0“ steckenbleibt

Was passiert, wenn ein Mensch auf dieser Stufe bleibt, sich nicht herausentwickelt?

Wenn sich ein Mensch aus dieser Ebene nicht herausentwickelt, dann ist er als Erwachsener ein Mensch der sich aus seiner Bewusstseinsebene heraus nicht groß verpflichtet, engagiert oder einlässt, eher launisch und den eigenen Emotionen ausgeliefert, dem langweilig ist, weil er nichts aus sich selbst heraus kreieren kann, einer der auf Modeströmungen aufspringt, der sich in der Masse aufgehoben fühlt, der nichts aus eigenem Antrieb macht, sondern, weil es eben „in“ ist.

Die Kultur der Stufe „0“

Kulturell würde ich diese lange, lange Entwicklungsebene des Menschen dem des Matriarchats zuordnen. Da gibt es die große Göttin, die Leben gibt und Leben nimmt. Die große Mutter, die alles in ihrem Schoß gebärt, die ihre Kinder nährt, manchmal auch zornig ist und auch mal Plagen schickt, wenn man nicht „brav“ war. Das Leben findet in Clans statt: es herrscht Gemeineigentum und die Beute wird mit allen Mitgliedern geteilt. Der Individualismus ist den meisten Naturvölkern unbekannt und unverständlich. Das Zusammenleben wird durch soziale Normen als ungeschriebene Gesetze geregelt, die nur selten gebrochen werden.

 

Die sieben Bewusstseinsstufen der Inka-Tradition. Eine Inka Frau sitzt am Webrahmen

.

Die sieben Bewusstseinstufen der Inka-Tradition – Stufe I: Persönliche Entwicklung – Stufe „I“

Das Kind entwickelt sich zum Jugendlichen, erweitert seinen Erlebensradius, entwindet sich dem elterlichen Griff, kommt vielleicht zum ersten Mal in das nächstgrößere Dorf, lernt neue Menschen und Sichtweisen kennen. 

Das ist einerseits aufregend, andererseits macht das auch unsicher. Da gibt es eine Menge Selbstzweifel und man schwankt in dieser Zeit oft zwischen himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt, zwischen Schwarz und weiß, zwischen Selbstakzeptanz und Selbstkritik, zwischen Größenwahn und Selbstverleugnung. Nach Außen eignet man sich dann eine Persönlichkeit an, eine Maske, die Selbstsicherheit gibt.

„Ich allein weiß, wie es richtig geht“.

Dahinter steckt der unsichere Anführer, der seiner Clique sagt, wo`s lang geht der aber tief im Inneren Angst hat, das er „auffliegt“, das Irgendjemand erkennen könnte, dass er ein „Blender“ ist.

Wenn man auf Stufe „I“ steckenbleibt

Bleibt man als Erwachsener hier hängen, so ist man dazu gezwungen, diese Maske jeden Tag zu füttern, damit man seinen Status nicht verliert. Eine Maske, die mittlerweile so mit seinem Kern verklebt, dass man sie nicht mehr als Maske erkennt. Man herrscht in seinem Reich mit eisener Konsequenz. Und alles, und jeder, der gegen einen ist, wird platt gemacht. Ein erwachsener Despot, der gegen jeden in Krieg zieht, der ausbeutet, plündert, brandschatzt um sein Territorium zu erweitern.

Die Kultur der Stufe „I“

Durch die Migration einzelner Familien und die Aufnahme von Mitgliedern fremder Herkunft lösen sich Clangemeinschaften auf und verändern sich zu Dorfgemeinschaften. Die Dorfmark bezieht sich auf ein festgelegtes Gebiet und definiert so eine territoriale Gemeinschaft. Die Ausdehnung des Territoriums erreichten die Anführer, deren Persönlichkeit ich eben beschrieben habe:

sie beuten aus, plündern, brandschatzen um ihr Territorium zu erweitern. Die Besiegten werden entweder ermordet oder versklavt. Man benutzt sie und wirft sie weg, wenn sie nicht mehr dienlich sind. Status wird durch Macht erlangt. Hier ist meiner Meinung nach der Wechsel vom Matriarchat zum Patriarchat.

 

Die sieben Bewusstseinsstufen der Inka-Tradition. Eine Inka Frau führt ein Lama

.

Die sieben Bewusstseinstufen der Inka-Tradition – Stufe II Persönliche Entwicklung – Stufe „II“

Die zweite Ebene kann man anhand eines jungen Erwachsenen beschreiben, der aus der Enge seines Dorfes herausgekommen ist und Erfahrungen in der großen Stadt gesammelt hat. Er weiß, dass es unterschiedliche Überbegriffe gibt und hat dafür für sich Schubladen kreiert. Er kann unterschiedliche Situationen und Erfahrungen in diese Schubladen stecken, weiß, dass für ihn verschiedene Dinge wichtig sind, kann sie aber untereinander nicht in Beziehung setzen. Für ihn ist dann zum Beispiel Geld wichtig, Beziehung ist auch wichtig, Sport ist wichtig und auch Gesundheit. Wie diese Begriffe zusammenhängen, sich bedingen, kann er nicht definieren.

Wenn man auf Stufe „II“ steckenbleibt

Bleibt ein Mensch auf der zweiten Ebene stecken, wird er die Welt weder empathisch noch fürsorglich wahrnehmen. Die Welt ist ein Selbstbedienungsladen, in dem sich der Stärkere bedienen kann. Je mehr man hat, je mehr man hortet, je mehr Materie man anhäufen kann, umso besser. Dass man die dann wieder in die Gesundheit stecken muss, weil man sich selbst ausbrennt, kann nicht in Bezug gesetzt werden. Es gibt immer noch schwarz und weiß, jedoch auch eine Differenzierung in unterschiedliche Schubladen.

Die Kultur der Stufe „II“

Die Menschheit erweitert ihren Aktionsradius in fremde Welten: Afrika, Amerika, Asien,der Handel erblüht, jedoch  in kolonialer Form. Die  selbsternannten Herrenrassen überlagern die Kultur, die Sprache, die Religion und Symbole der originären Völker. Die Natur ist für sie ein Selbstbedienungsladen, der ausgebeutet werden kann und auch die drin lebenden Völker.

 

Die sieben Bewusstseinsstufen der Inka-Tradition. Zwei Inka Frauen in ihren farbigen Trachten auf dem Weg zum Markt

.

Die sieben Bewusstseinstufen der Inka-Tradition – Stufe III Persönliche Entwicklung – Stufe „III“

Nun wird der junge Erwachsene zum Erwachsenen, hat unterschiedliche Länder bereist, andere Länder und andere Gewohnheiten kennengelernt, fühlt sich als Weltbürger und sein Resüme ist: „Wie großartigl, dass ich Brite, Deutscher, Franzose bin! Ich bin die Krone der Schöpfung und gehöre der Elite an! Er sieht sich zwar als Teil der Weltbevölkerung, ist dabei im Feld von Wertung, Bewertung, Aufwertung seiner Gesellschaftsschicht bei gleichzeitiger Abwertung aller anderen, die nicht so sind wie er selbst und nimmt sich als einen besonderen Teil wahr. Er ist also Teil, aber auch irgendwie ein wichtigerer Teil.

Wenn man auf Stufe „III“ steckenbleibt

Nach Aussen hin kompromissbereit, dialogbereit, kooperativ, jovial aber nur bis zu einem gewissen Punkt, solange die eigenen Bedürfnisse befriedigt werden. Hinterrücks wird an der Stellung des Konkurrenten gesägt, heimliche Bündnisse geschmiedet aber keine Konflikte offenen ausgetragen. Es wird hinter dem Rücken gelästert, nach vorne gelächelt, nach oben gekatzbuckelt, nach unten getreten. Aber alles irgendwie so verdeckt, dass man immer das Gesicht wahrt.

Die Kultur der Stufe „III“

Begonnen hat die dritte Stufe während der Industrierevolution bis heute. Die Menschheit glauben, dass sie die Natur dominiert und nicht von ihr abhängig ist. Wir glauben durch unsere ökologische Haltung bereits auf der vierten Stufe zu sein. Wir produzieren Elektroautos, bauen ökologisch, Trennen den Müll, aber die Ozeane sind voller Plastik. Tiere und Pflanzen sterben aus. Eigentlich ist unser Handeln nur Schminke. Wir bekommen so viele Hinweise wie z.B. der Klimawechsel, aber wir handeln nicht.

Die sieben Bewusstseinsstufen der Inka-Tradition. Eine Inka Frau in Tracht schaut übers Land

.

Die sieben Bewusstseinstufen der Inka-Tradition – Stufe IV      

Wie denkt nun die vierte Ebene? Wie nimmt die vierte Ebene die Natur wahr?

Die vierte Ebene sagt: “ ich bin Natur. Und zwar immer und jederzeit. Ich muss nicht draußen in der Natur sein um mich als Natur wahrzunehmen. Ich bin in Verbindung und zwar immer und zu jederzeit., auch wenn ich zum Beispiel in einem Großraumbüro sitze. In mir spiegelt sich die Natur weil ich Natur bin. Und: ich sehe in allem, was mir begegnet, Natur. Ich bin fähig Brücken zu bauen zwischen unterschiedlichen Sichtweisen, Weltbildern, Religionen, Anschauungen. Ich versuche den gemeinsamen Nenner zu finden, nicht das, was uns trennt.

Jeder Wechsel auf eine höhere Stufe heißt, das vorhergehende Konzept loszulassen, auch wenn ich nicht sicher sein kann, die nächste Stufe zu erreichen. Hat man so ein Treppengeländer wie dieses Stufenmodell, dann ist es wesentlich einfacher, die vorhergehende vermeintliche Sicherheit zu verlassen um sich auf den Weg zur nächsten Ebene zu begeben.

Meiner Meinung nach steht nun der Wechsel von „ich bin ein Teil der Natur“ zu „ich bin Natur“ an. Der Wechsel von der dritten Ebene auf die vierte Ebene. Der Wechsel von dem wertenden Status, Teil eines Ganzen zu sein. Jedoch mit dem Bewusstsein, möglicherweise besser oder wichtiger oder wertvoller zu sein, hin zum tiefenökologischen Weltverständnis.

Die Inka Tradition bietet da ganz klare Hilfestellungen an, sie stellt uns einen Kompass zur Verfügung, mit dem wir uns in unserer Lebenslandschaft orientieren können und auf diese Weise der Wechsel gelingen kann und zwar ohne Angst, ohne Panik, ohne das Gefühl, den Halt zu verlieren.

Ist man sich der natürlichen Gesetzmäßigkeiten bewusst, hat man erkannt, dass man bereits im bisherigen Leben schon viele dieser Wandelzeiten erlebt und überwunden hat, dann wächst damit das Vertrauen, alles bei sich zu haben, um die Krisenzeiten, die an jedem Anfang persönlichen Wachstums stehen gut zu durchleben. Denn nur so geht`s: läuft man davor weg, wird der Wandel abgebrochen. Und eine abgebrochene Initiationsphase endet oftmals in der Depression oder zumindest im hilflosen Opfer-Status.

Unsere Seele hat den unbedingten Wunsch, sich zu entfalten, will sich in all ihren Facetten erforschen: im materiellen, emotionalen, mentalen und spirituellen Sein.

Du möchtest mehr über das spirituelle Wissen der Inkas erfahren?

In „schamanische Heiltechniken – die Heilkunst der Inka-Frauen“  erfährst Du mehr über die Kultur der Inkas und deren Heilkunst

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Mia und freue mich, dass Du mich auf meinem Blog besuchst.

Mehr über mich …

Ja, ich will den Inspirationsletter von Mia!

Werde Teil von Mia‘ s Welt und erhalte wöchentlich Inspirationen in Dein Postfach.

Marketing von

Visionssuche in der virtuellen Welt – vertiefe Deine spirituelle Erfahrung mit außergewöhnlichen Destinationen und garatiertem Erleuchtungserlebnis!

Die Visionssuche in der virtuellen Welt ist ein vollkommen neue Art, Deine spirituelle Erfahrung zu vertiefen. Dabei musst Du noch nicht einmal Dein Zuhause verlassen. Was denn die Visionssuche ist, welche Vor- und Nachteile virtuelle Visionssuchen haben und welche...

„Ahnenheilung“ – der Unterschied zwischen Ahnen und Vorfahren und warum Ahnen keine Heilung brauchen

Der Begriff "Ahnenheilung" lässt einen wesentlichen Aspekt der Verbindung zu unseren Altvorderen außer Acht. Den Unterschied zwischen Ahne und Vorfahre. Im alltäglichen Gebrauch der beiden Worte scheint es keinen Unterschied zu geben. Geht es jedoch um das Wort...

Online- vs. Offline | Welche Vor- und Nachteile haben Seminarangebote in Präsenz oder Digital?

Ich werde immer wieder gefragt, ob nun meine Präsenzseminare "besser" sind, oder meine Online-Angebote. Ich habe mir in diesem Artikel Gedanken über die grundsätzlichen Vor- und Nachteile gemacht: , Vorteile von Onlineseminaren: Flexibilität: Du kannst von überall aus...

10 Gründe, warum sich Menschen immer mehr für Schamanismus und Naturspiritualität interessieren

Du fragst dich, wobei dir Schamanismus hilft und warum sich immer mehr Menschen für Naturspiritualität und schamanische Techniken und Rituale wie Krafttierreisen oder Seelenanteilsrückholungen interessieren? Schamanismus ist eine spirituelle Praxis, die auf der ganzen...

Wie wird man eine Schamanin oder Medizinfrau?

Du hast Interesse an der Natur und an schamanischen Ritualen und möchtest tiefer in das Wissen deiner Ahninnen eintauchen? Dann fragst du dich sicher: wie wird man Schamanin oder Medizinfrau? Gibt es dazu Voraussetzungen? Muss bereits ein Vorfahre Schamane gewesen...

Was ist eine schamanische Reise? Die ultimative Anleitung zur Reise zu Deinem Krafttier

Willst Du lernen, schamanisch zu reisen? Hier ist die ultimative Anleitung zur Reise zu Deinem Krafttier. Ich habe Dir in diesem Blogartikel ein Kapitel aus meinem Buch "der kleine schamanische Reiseführer" beigefügt, in dem ich Dir von meinen schamanischen Anfängen...

Vollmond Ritual im Februar – die ultimative Anleitung fürs Loslassen

Ein Vollmond Ritual im Februar lässt Dich von alten Rollen verabschieden und Deine Inspiration anfeuern. Hier ist die ultimative Anleitung für Dein Vollmondfeuer.   Der Februar-Vollmond lässt uns alte Rollen ablegen Der Februar ist die Zeit des Faschings, des...

Ja spinnt da Beppi?! Ethnologische Beobachtungen in einem kleinen bayrischen Dorf zwei Tage vor Weihnachten

Ein kleines bayrisches Dorf - zwei Tage vor Weihnachten - Achtuhrdreissig in der Früh ... "Ja, geh` leck!" höre ich den gemütlich aussehenden Mann vor mir in der schier endlosen Reihe an der Kasse das Getränkemarkts raunen. Die auf seinem Einkaufswagerl aufgetürmten...

Prachtvoll.Weib.Sein. – Die Story hinter meinem Claim

Wie sehr ich das Wort Weib liebe! Für mich beinhaltet dieses Wort alles, wofür für mich ein erdverbundenes, sinnliches, humorvolles, selbstbewusstes, weibliches Wesen steht. Eine, die sich selbst gefunden hat, die sowohl ihren Verstand als auch ihren Instinkt in...

Wie sich die Spiritualität bei Frauen in der Lebensmitte verändert

Der Wandel, den jede Frau in der Lebensmitte erfährt, wird meist auf Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Gewichtszunahme und hormonelle Veränderungen reduziert. Doch in den Wechseljahren verändert sich bei Frauen auch der Zugang zur Spiritualität. Das, was bisher...

Du willst mir schreiben? Das kannst Du hier:

11 + 13 =