Die unendliche Geschichte limitierender Glaubenssätze und wie Du sie endlich hinter Dir lässt

Die Liste limitierender Glaubenssätze scheint endlos zu sein:

  • „Ich bin nicht gut genug. …
  • „Ich kann niemandem trauen. …
  • „Ich darf keine Fehler machen. …
  • „Nur, wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt. …
  • „Ich muss alles alleine schaffen“

Und kaum ist einer davon bearbeitet, schießen neue Glaubenssätze wie Pilze aus dem Nährboden eines instabilen Selbstwerts. Und auch, wenn Du die Wahrheit nicht hören willst: So lange Du Dich auf dem Spielfeld der dritten Ebene bewegst, wird sich daran auch nichts ändern. Nichts anderes versicherte uns Einstein in seinem Zitat: Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. 

Das Spielfeld der dritten Ebene

Die Inka-Tradition ist eine von acht Hochkulturen in unserer Geschichte. Ihr Weltbild teilt die Evolution unseres Bewusstseins in sieben Stufen ein. Sie offenbaren ein tiefes Verständnis von den Entwicklungsphasen unseres Bewusstseins und vermitteln ein ganz klares und verständliches Konzept darüber, wie wir die Welt sehen.

Die dritte Bewusstseinsebene setzt Grenzen, definiert Regeln und Gesetze, schafft Ordnung, beschreibt Werte und Tugenden. Schuld, Ordnung, Gewissen und Hierarchien kennzeichnen die dritte Ebene. Menschen urteilen über richtig und falsch und verhängen Sanktionen. So entstehen moralische Ideen, Traditionen und Gesellschaften. Die Welt der dritten Stufe ist gut organisiert in Kategorien, DIN-Normen, Rangabzeichen, Zeitplänen und starren Konzepten. Es gibt genaue Regeln und Vorschriften und klare Konsequenzen, wenn wir diese ignorieren. Das Wertesystem ist schwarz und weiß, Nuancen erscheinen eher verdächtig. Macht, Kontrolle, Bewertung und Abwertung sind die Eckpfeiler des Spielfelds. Bist Du nicht für mich, bist Du gegen mich und wirst ausgestoßen bzw. umgehend ent-followed. Dass in dieser Wertungs-Kultur die Glaubenssätze nur so wuchern, ist unvermeidlich. Denn das gesamte System der dritten Ebene fusst auf dem Bewertung-Modus. 

Die dritte Ebene denkt linear

„Schneller, höher, weiter“ ist die Devise des linearen Weltbilds. Daraus resultiert der Glaube, dass das Vorhergehende schlechter gewesen sein muss als das Nachfolgende. Eben weniger schnell, weniger hoch und weniger weit. Erfolg entsteht durch das Erreichen von mehr. Das ehemals gute Ergebnis wird milde belächelt, da es mit etwas „Besserem“ überholt wurde.

Die größte Wunde, die dieses Weltbild schlägt: es gibt nur einen Sieger, dafür aber 7,8 Milliarden von Verlierern. Wen wundert es, wenn wir auf der dritten Ebene in einer Endlos-Schleife an Glaubenssätzen gefangen sind:

  • „Ich bin nicht clever genug…
  • „ich bin zu alt. …
  • „Ich darf nicht mehr Erfolg haben als mein Vater..
  • „Ich werde nie genug verdienen …
  • „Ich muss mich aufarbeiten, bevor ich Anerkennung erhalte“

Die Lösung des Glaubenssatz-Dilemmas 

Ich möchte Dir dazu eine Geschichte erzählen. Als ich mich im Schamanismus ausbilden ließ, wurde auch dieser vorwiegend auf der dritten Ebene gelehrt. Da gab es Lehrer, die andere Lehrer hassten und zutiefst abwerteten. Und als Schüler musste man sich dem eigenen Lehrer vollends verschreiben und ein Feindbild aufbauen. Denn ansonsten war man ein Nestbeschmutzer und wurde aus dem „Fanclub“ ausgestoßen. Zu dieser Zeit gehörten auch Themen wie „Fremdenergie“, angegriffen werden, sich schützen müssen usw.

Als ich Juan Nunez del Prado, einem emeritierten Professor aus Cuzco begegnete, der das Wissen der Inka-Tradition lehrt, konnte ich es zu Beginn unseres Austauschs einfach nicht glauben, dass z.B. das Konzept der „Fremdenergie“ einfach zum Narrativ der dritten Ebene gehörte. Ebenso wie ein Mensch, der die Welt als Scheibe sieht, es nicht glauben kann, dass die Erde ein Planet sei, der sich um die eigene Achse dreht und sich auf diese Weise um die Sonne dreht. Würde ich die dritte Ebene verlassen, so meinte er, würde mir auch keine Fremdenergie mehr begegnen. Wie das geht? Der Wechsel von einer Ebene auf eine andere?

„Just shift your level“

So einfach? Ja, so einfach. Letztendlich ist es die Entscheidung, ein anderes Paradigma ebenfalls gelten zu lassen. Vielleicht zu Beginn auch erstmal nur, um es auszuprobieren und erste Erfahrungen zu machen. Wenn ich mir erlaube, die Idee eines „Sowohl-als-auch“ in mein Leben zu lassen, passiert etwas Großartiges: dann verlässt Du das Feld des Bewertens, Aufwertens, Abwertens und Deine Projektionen im Alltag verändern sich vollkommen.

Die vierte Ebene denkt zirkulär

Ist der Januar besser als der Dezember? Ist der Herbst besser als der Frühling? Ist der Osten besser als der Süden? Im zirkülären Feld macht es keinen Sinn, zu werten denn alles ist Teil einer ganzheitlichen Erfahrung. Und jede Erfahrung wird als „add-on“ dem Vorhergehenden hinzugefügt, Mit jedem Erleben, egal, ob es nun ein Sonnentag oder das Durchstehen einer Orkan-Nacht ist, wird Dein Sein erweitert und alles, was Du bisher erlebt hast, bleibt Teil Deiner einzigartigen Erfahrung, die Dich prägt. Ein jedes Grad eines 360°-Kreises ist somit „gleich-wertig“. 

Merkst Du was?

Auf der vierten Ebene macht ein limitierender Glaubenssatz keinen Sinn

Denn alles, was Du erfährst, erweitert Dein Sein. Da macht es einfach keinen Sinn mehr, darüber nachzudenken, ob man „gut genug“ ist. Man IST, that`s it. Und auch das Wort „Fehler“ wird dann zum Narrativ der dritten Ebene, denn auf der vierten Ebene geht es um das Erfahren von allem, was ist.

Auf der vierten Ebene frägst Du DIch auch nicht, ob sie „besser“ ist als die dritte Ebene. Die vorhergehende war nötig, um die Erfahrungen zu machen, die Dich aus der Ebene herauswachsen ließen. Ist eine Blüte wichtiger als der Same, der sie gebar?

Falls Dir Dein Wunsch nach Perfektion in die Quere kommt, stets und ohne Fehl und Tadel auf der vierten Ebene zu sein

…dann denke daran, dass Du menschlich bist und es ganz normal ist, immer mal wieder die Ebenen zu wechseln. An manchen Tagen klappt es hervorragend auf der vierten Ebene, an anderen eben nicht. So what! Das Wichtigste ist  doch, zu erkennen, dass Du mal wieder in die Wertungsfalle getappt bist. Sei freundlich zu Dir, nimm es Dir nicht übel! Überlege Dir, wie eine Lösung auf der vierten Ebene aussehen könnte – und dann setze die Lösung um.

Und wie fange ich an, die vierte Ebene zu erkunden? 

Eine gute Möglichkeit, die vierte Ebene zu erleben ist ein Gang in die Natur. Die Natur wertet nicht und ist uns eine wunderbare Lehrerin wenn es darum geht, ins zirkuläre Sein einzutreten. Nimm` ruhig einen Deiner Glaubenssätze mit in ihr Reich und schau`was passiert, wenn er in Frau Holles Armen wegschmilzt.

von Herz zu Herz, Deine Mia

2 Kommentare

  1. Carmen Morbitzer

    Liebe Mia,
    Vielen Dank für deine Artikel.

    Wir kennen uns zwar nicht aber seit vielen Jahren freue ich mich über deine News.

    Ich bin Yogalehrerin und versuche genau das was du geschrieben hast „ ohne Bwertung“ meinen Teilnehmer-innen zu vermitteln. Genauso auch im Leben umzusetzen.

    Deine Worte machen es mir wieder leichter auch mit mir nicht iń s Gericht zu gehen , wenn ich mal wieder inˋs bewerten geh.

    Danke dir dafür und noch eine gute Zeit in México.

    Muchas gracias, que te Voyager Bein.

    Dankbar
    Carmen

    Antworten
    • mia

      Liebe Carmen, ich freue mich von Herzen, dass Dir meine Artikel gefallen. Noch schöner ist, dazu ein Feedback zu erhalten denn manchmal fragt man sich als Schreibende schon, ob die Artikel vielleicht in einem großen schwarzen Loch verschwinden ohne zuvor gelesen worden zu sein 😉 AM Schönsten ist es, wenn meine Worte wie kleine Samenkörner auf fruchtbaren Boden treffen und ich mir vorstelle, dass sie von wunderbaren Menschen wie Du, genutzt werden und weitere (Yogaschüler) damit „bestäuben“. Auf das Leben! Von Herzen, Mia

      Antworten

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