Visionssuche – 100 Stunden Einsamkeit im Schoß von Mutter Natur

Visionssuche – 100 Stunden Einsamkeit | Mia Brummer erzählt, wie sie die vier Tage und vier Nächte in der Natur erlebt hat

100 Stunden mit mir alleine. Was passiert da? Ohne Ablenkungen, ohne Essen, ohne die Möglichkeit, von sich selbst davon zu laufen. „Die zivilisatorische Schicht“ so hat es der amerikanische Psychologe Robert Greenway formuliert „ist nur drei Tage dick!“  Was geschieht, wenn das „darunter“ hervorkommt? 

Mia erzählt

In den Tagen der Vorbereitung wurde mir klar, dass es um eine tiefe weibliche Wunde ging, die gesehen werden wollte. Unmerklich verschwand in den letzten Monaten meine Periode und ich spürte eine tiefe Trauer über so viel ungelebte Weiblichkeit. Ich hatte mich noch nicht einmal von „ihr“ verabschieden können. Und so war mein Wunsch geboren, mich „da draussen“ im Schoß von Mutter Erde davon verabschieden zu können. 

Muss ich’s mir denn immer so schwer machen?

16 Liter Wasser galt es, an den Visionssuche-Platz zu bringen. Meiner war auf einer Hügelspitze, die mich das ganze Tal überblicken – nein, kontrollieren ließ. Der Wind, der mir da oben jedoch entgegen blies, war klar und schneidend. Als ich endlich am letzten Vorbereitungstag das Wasser und einige weitere Ausrüstungsgegenstände den Berg hochgehievt hatte, saß ich schwitzend und keuchend im kalten Wind und blickte über das Tal. Da unten war eine so wunderschöne Stelle direkt am plätschernden Bach. Geschützt, friedlich und herrlich einladend. „Warum muss ich’s mir denn immer so schwer machen?“ kam mir in den Sinn. Was für eine Erleichterung war in mir, als ich auf dem Hosenboden den steilen Weg nach unten rutschte und die Stelle am Bach als meinen Visionssuche-Platz markierte.

Frau Holles Einladung

Nach dem rituellen Abschied von der Gruppe und dem Eintritt in die Auszeit, spanne ich bei herrlichstem Sommerwetter mein Tarp auf, verstaue mein Gepäck und erkunde die nahe Umgebung. Ich entdecke eine „Sonnenterrasse“, einen blumenübersäten „Vorgarten“ und richte es mir gemütlich ein. Am Ufer „meines“ Baches plane ich die 4 Tage Auszeit. Tag 1: Berg vor mir erkunden, Tag 2: Berg hinter mir erkunden, Tag 3: Tour auf die Spitze des Berges links von mir…

Wie gut, dass mir Mutter Erde einen Strich durch die Rechnung macht!

Am zweiten Tag, erwischt mich ihre Gnade: ich menstruiere! Vollkommen perplex überlege ich, was ich jetzt TUN soll. Milde lächelnd – so scheint es, erhalte ich von Mutter Erde die Antwort: nichts!

Wie geht denn Nichtstun?

Und ich kann gar nicht anders – in den kommenden Tagen lerne ich das süße Nichts-Tun.

Ich sitze die meiste Zeit, wie die Lorelei, auf einem Felsen nahe des Baches, menstruiere so vor mich hin  und tu …… nichts. Und das so, wie Gott mich schuf. Nackt und ohne Scham. Nachmittags wechsle ich auf meinen kleinen Strand, setze mich ins kühle Wasserbecken, schaue den blauen Schmetterlingen zu, die von meiner nackten Haut die Wassertropfen schlürfen und genieße das dolce far niente.

Ok, einmal verliere ich kurz die Contenance. Da liege ich so hingegossen auf meinem Privatstrand und höre plötzlich einen Pfiff. Schon spuken mir Bilder von reschen Almburschen durch den Kopf, die mich beim Baden beobachten. Schamhaft greife ich nach einem Tuch und schau` mich ratlos um. 

Da sehe ich lauter kleine Murmeltiere zwischen den Felsen, die mich anpfeifen. Grinsend entspanne ich mich wieder und freue mich über ihre Gesellschaft.

Ansonsten gibt es nicht viel zu tun. Ich gehe schlafen, wenn die Sonne über die Bergkuppen rollt und sehe auf, wenn sich Aurora, meine Nacktschnecken-Freundin langsam von der westöstlichen Planen-Seite Richtung Zeltdachmitte hochschiebt. Ich träume von vollmondgroßen Pizzarädern und belege sie immer wieder neu. 

Die letzte Nacht

In der letzten Nacht besucht mich dann endlich die Kali. Vor Sonnenuntergang packe ich meine Sachen und richte meinen Steinkreis, in dem ich, meiner Vorstellung nach, eine letzte, entspannte Wachnacht verbringe. Doch ein Unwetter braut sich zusammen. Mit letzter Kraft versuche ich, mich in die Zeltplane einzuwickeln um mich vor dem Regen zu schützen. Doch der Sturm zerrt an allen Seiten und reisst mir immer wieder die Plane aus der Hand. Bis ich so wütend werde, dass ich die Plane loslasse und den Wind anbrülle. Es scheint, als hätte er Spaß gegen mich anzubrüllen und so stehe ich eine ganze Weile mit ihm im Regen und wir brüllen gemeinsam. Irgendwann wird es ein Miteinander und als mir dann irgendwann die Luft ausgeht, wird auch er still. Der Regen hört auf und plötzlich wird es so still und leer, dass die Gnade des Erkennens in mich reinfallen kann…

Elf Jahre später …

Ich bin endgültig in der schwarzen Phase angekommen. So nennt man archetypisch die Zeit nach der Menopause. Schwarz ist dabei nur mein Humor, ansonsten ist sie so bunt wie nie zuvor! Ich habe mich neu erfunden und erlebe eine bisher nie gekannte Freiheit. Ich habe meine Lebensaufgabe gefunden: Frauen, die in ihrer Lebensmitte an der Schwelle vom Tun ins Sein zu begleiten und ihnen mit der Ausbildung zur Mentorin der Neuen Zeit eine Perspektive zu ermöglichen, ihr Wissen und Weisheit in die Welt zu tragen.

Willst Du wissen, ob auch in Dir eine Mentorin schlummert? Dann lade ich Dich kostenlos vom 07.- 11.09.2022 zur Mona-Experience ein!

 

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